2013
ISBN 978-3-8487-0769-0
719 Seiten
geb.
179,00 €
Schriftenreihe Deutsche Strafverteidiger e.V., Band 40
Max Alsberg (1877 - 1933) hat wie kaum ein anderer eine selbstbewußte, engagierte und auf Rechtsstaatlichkeit beharrende Strafverteidigung etabliert, an deren Tradition die Strafverteidigung in der Bundesrepublik anknüpfen konnte. Sein Lebensweg steht auch für die Zeitgeschichte des ausgehenden Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Alsberg wurde Opfer der Nationalsozialisten, Opfer des Berufsverbots, mit dem jüdische Juristen 1933 aus ihren Berufen vertrieben wurden. Seiner bürgerlichen Existenz beraubt und ohne Zukunftsperspektive, setzte Alsberg am 11. September 1933 in der Schweiz seinem Leben ein Ende. Das Standardwerk zu Leben, Werk und Rezeption erscheint nun, mehr als 20 Jahre nach der ersten Auflage, in vollkommen überarbeiteter Neuauflage. Der Umfang hat sich mit mehr als 700 Seiten gegenüber der Vorauflage fast verdoppelt. Die zweite Auflage enthält u.a. • wesentliche Schriften Max Alsbergs, z.B. Justizirrtum und Wiederaufnahme (1913) • Mit welchen Hauptzielen wird die Reform des Strafverfahrens in Aussicht zu nehmen sein? (1928) • Der Beweisermittlungsantrag (1919) • Der Beweisantrag im Strafprozeß • Eine begriffliche Grundlegung (1926) • Der Prozeß des Sokrates im Lichte moderner Jurisprudenz und Psychologie (1928) • Die Philosophie der Verteidigung (1930) • Das Weltbild des Strafrichters (1930) und einen bisher nur im Privatdruck zugänglichen Text von Max Alsberg aus dem Jahr 1931 zu den Vorwürfen, im Stinnes-Verfahren (1929) auf unzulässige Weise den Richter ausspioniert zu haben; der Text gibt einen einzigartigen Einblick in die Arbeits- und Lebensweise Max Alsbergs
Der Band enthält schließlich ein vollständiges Schriftenverzeichnis Max Alsbergs mit über 800 Titeln und Anmerkungen und ein umfangreiches Register seiner Prozesse. Mit der 2. Auflage legt der Herausgeber Jürgen Taschke Grund für eine der bedeutsamsten Dokumentationen zu einer prägenden Gestalt der deutschen Justizgeschichte in der Weimarer Zeit. Verstreute Dokumente wurden gesichtet, bewertet und in die Rezeptionsgeschichte eingebunden.